Die "Japan Pack" ist eine international bekannte Messe , die sich auf die …
Jedes Stück ein Unikat
Als einer der weltweit führenden Hersteller überzeugen wir mit hochwertigen Verpackungsmaschinen. Erfahren Sie mehr
Sie ist vielmehr ein besonders eindrucksvolles Zeugnis für langjährigen unternehmerischen Mut und bahnbrechende Weitsicht: Denn hinter allem, was in den vergangenen 80 Jahren aufgebaut und erreicht wurde, steht die Eigenleistung und persönliche Handschrift vieler Menschen.
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Sachsen – vor allem aber Dresden – galt schon Anfang des 19. Jahrhunderts als genussvolles Synonym für das süße Leben. Hierhin gelangte der Grundstoff Rohzucker sicher, preiswert und vergleichsweise schnell von Hamburg aus über die Elbe. Und so nahm schon ab 1828 die industriemäßige Herstellung von Schokolade, dem »braunen Gold«, in der Stadt Fahrt auf. Die wachsende Nachfrage brachte die Hersteller dazu, die Verpackung der Produkte effizienter zu gestalten und vom lästigen Prinzip des Verpackens per Hand Abschied zu nehmen. Die allerersten Maschinenfabriken, die sich den neuen Herausforderungen stellten und das Kompetenzfeld Verpackungstechnologie fokussierten, waren die »Spezialmaschinen- und Wachspapierfabrik Otto Hänsel« und die Firma »Spezialmaschinenfabrik Max Loesch«.
Parallel zu der Entwicklung in Deutschland wurde insbesondere auch in England an immer besseren Lösungen und Maschinen im Arbeitsfeld Verpackungstechnologie gefeilt. Schon 1881 erhielt etwa der Engländer William Rose das Patent auf eine Tabak-Verpackungsmaschine, die er in jahrelanger Arbeit unter widrigsten Umständen mit viel Forschergeist, Experimentierwillen und technischem Talent entwickelt hatte. Er setzte damit den Grundstein für eine einzigartige Karriere als Unternehmer. Ermutigt durch hohe Profite und eine unglaublich starke Nachfrage nach effizienteren Verpackungsmaschinen gründete er bereits 1906 gemeinsam mit seinem Bruder die Rose Brothers Ltd. in Gainsborough und konzentrierte sich mit einem Team von erstklassigen Ingenieuren äußerst erfolgreich auf das Thema Verpackungstechnologie. In den Jahrzehnten danach entstanden legendär leistungsstarke und für die Zeit hochinnovative Maschinen, beispielsweise für die Konfektionierung von Schokolade, Bonbons, Biskuits oder Produkten wie Seifen oder Rasierklingen.
Auch Justus Theegarten wusste um den großen Bedarf an Verpackungsmaschinen in Deutschland, der nach der Inflation wieder in Gang kommenden Wirtschaft.
Er war der festen Überzeugung, dass die fortschreitende Industrialisierung auch gerade im Segment Verpackungsmaschinenbau nach neuen produktiveren und automatisierten Lösungen verlangen würde und gründete mit seinem Sohn Franz in Köln-Ehrenfeld das Familienunternehmen mit sechs Mitarbeitern. Die notarielle Gründungsurkunde datiert den Geburtstag auf den 19. Oktober 1934. Dies war insbesondere in Kombination mit lange gepflegten Freundschaften und Kontakten – auch nach England – die Basis für eine erfolgreiche Zukunft.
Gemeinsam mit William Rose, Begründer der englischen Maschinenfabrik Rose Brothers Ltd. in Gainsborough und dessen Familie pflegte Justus Theegarten bereits seit Jahren enge berufliche und persönliche Beziehungen. Was also lag näher, als fortan auch Rose-Maschinen in Lizenz zu produzieren und zu vermarkten.
Mit Vorteilen für beide: Denn die Symbiose führte zu einer Weiterentwicklung der Produkte und ließ die Firma Rose-Theegarten bereits 1939 auf 50 Spezialisten anwachsen.
Im fünften Jahr des Bestehens der Rose-Theegarten Verpackungsmaschinenfabrik brach der Krieg aus: Die Produktion von Verpackungsmaschinen wurde – auf Anweisung der Wirtschaftsführung des Dritten Reiches – eingestellt. Stattdessen sollten hier nun Teile für den U-Boot-Bau hergestellt werden. Darüber hinaus durften weder Justus noch Franz Theegarten und seine Frau Marianne bis zum Kriegsende ihre eigene Firma betreten. Was wohl der hohe Preis dafür war, dass sie sich geweigert hatten, der NSDAP beizutreten. Doch trotz dieser aufgezwungenen Verdammung zur Untätigkeit verfiel Franz nicht dem Müßiggang. Vielmehr richtete er sich in einem der Kinderzimmer des Hauses ein provisorisches Büro ein, wo er schon den Neuanfang plante.
Ein umso herberer Schlag für die Familie Theegarten war dann allerdings die Zerstörung des Firmengeländes im Oktober 1944.
Nur ein Jahr nach Kriegsende starb Justus Theegarten, der technische Visionär und Wegbereiter dieser einzigartigen unternehmerischen Erfolgsgeschichte. Nach fünf Jahren Kriegschaos und verheerenden Verwüstungen, immer in ständiger Furcht vor unberechenbaren Nazi-Repressalien, trieb die Sorge um das Fortbestehen der Firma nun seinen Sohn Franz ebenso um, wie die Mühe, Hunger und Not von der Familie und den Kindern fernzuhalten.
In dieser Zeit installierte ein Unternehmer aus dem Saarland, mit Zustimmung von Franz Theegarten und der britischen Militärregierung, in den Kölner Werkshallen eine Back- und Verpackungsstraße für Kindernahrung. Von da an wurde bei Rose-Theegarten gebacken, gerieben und verpackt, was Kinder und auch so manchen Erwachsenen wieder zu Kräften brachte.
Nachdem die Produktion wieder aufgenommen werden konnte, machte sich Franz Theegarten sofort an die Verbesserung der Gegebenheiten. Der Verpackungsmaschinenbau war nur ein Standbein des Lizenzgebers Rose Brothers und Franz versuchte schon sehr frühzeitig und beharrlich in langen Gesprächen, seinen Freund Alfred Rose davon zu überzeugen, die Maschinen mit Blick auf ihre Produktivität und Schnelligkeit konsequent weiterzuentwickeln. Mit Erfolg, denn die Partner aus England hatten nichts dagegen, dass man in Köln selbst an die Projektierung neuer Maschinentypen ging. Die Ergebnisse dieser Arbeit trugen schon bald umsatzreife Früchte.
Mit dem wachsenden Interesse an der Hannover-Messe und der steigenden Anzahl an Ausstellern, entschied sich die Süßwarenbranche eine eigene fachspezifische Messe zu etablieren: Die Interpack – Internationale Messe für Verpackungsmaschinen und Süßwarenmaschinen in Düsseldorf. Und wurde damit nicht nur den Anforderungen der Branche gerecht, regelmäßig die rasante Entwicklung und Ausdehnung des Verpackungsbereichs zu präsentieren, sondern gab auch den Bemühungen von Franz Theegarten Recht. Denn er hatte sich bereits Ende der 1950er Jahre für eine spezielle Messe in Düsseldorf stark gemacht.
Der VEB Schokopack war als ein Konglomerat verschiedener Traditionsfirmen aus dem Dresdner Verpackungsmaschinenbau im Jahr 1950 gegründet worden, blieb aber seitdem mit Blick auf ihre Produktionssegmente räumlich und logistisch zersplittert. Im Laufe der Jahre konkretisierten sich daher die Planungen und Maßnahmen, auf dem Grundstück Breitscheidstraße 46/56 in Dresden-Reick ein völlig neues, für alle beteiligten Betriebe zentrales Werk entstehen zu lassen. Vier Jahre nach dem Start des »größten Investitionsvorhabens des volkseigenen Verpackungsmaschinenbaus« meldete man schließlich die Erstinbetriebnahme des neu erbauten Werkes, damals einer der modernsten Industriegroßbetriebe Dresdens. Genau dort, wo das Unternehmen bis heute seinen Sitz hat.
Im Zuge der staatlichen Wirtschaftsplanungen der DDR und der in mehreren Zentralisierungsschüben Ende der 1960er Jahre eingeleiteten Überführungen der alten VVB-Strukturen (Vereinigung Volkseigener Betriebe) in Kombinate erfolgte 1970 auch die Umbildung der VVB Nagema zum Kombinat Nagema.
In den Bereichen Nahrungsmittel- und Genussmittelmaschinenbau fertigten die Kombinatsbetriebe die unterschiedlichsten Maschinen für die Fleischverarbeitung, die Getränkeindustrie und auch die Süßwarenindustrie.
Im gesamten Gebiet der DDR arbeiteten etwa 14 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem neu geschaffenen Kombinatsverbund. Bezogen auf den Raum Dresden beschäftigte der VEB Verpackungsmaschinenbau Dresden etwa 3 000 Menschen. Neben Einschlagmaschinen für Süßwaren in den mannigfaltigsten Ausführungen entstanden auch Schlauchbeutelmaschinen, Verpackungsmaschinen für pastöse Produkte, Transport- und Sammelanlagen sowie andere Spezialmaschinen.
Nach dem plötzlichen Tod von Franz Theegarten – für lange Zeit der Motor und Ideengeber der Firma – stand das Unternehmen unerwartet an einem Wendepunkt. Die junge Christa Theegarten erklärte sich in dieser schwierigen Phase bereit, die Geschicke des Unternehmens in die Hand zu nehmen. Bereits im ersten Jahr nach dem Wechsel an der Firmenspitze begann ein junger Bankkaufmann und Betriebswirt seine Tätigkeit als Assistent der Geschäftsführung. Erhard Rustler hatte in Köln studiert und trat auf Wunsch von Marianne Theegarten in die Firma ein. Nach einer arbeitsreichen Zeit der Orientierung zeichnete er schon bald für den Vertrieb der Maschinen und Anlagen verantwortlich. Christa Theegarten und Erhard Rustler widmeten sich insbesondere dem Aufbau eines internationalen Kundenkreises sowie der Entwicklung von Hochleistungsverpackungsmaschinen.
Die letzte Dekade des VEB Verpackungsmaschinenbaus stand, zumindest überwiegend, im Zeichen der EK1. Aufbauend auf jahrzehntelangen Erfahrungen gelang mit ihr in kurzer Zeit die Entwicklung einer vollkommen neuen Maschinengeneration in Form einer kontinuierlich arbeitenden Hochleistungsanlage für Hartkaramellen. Dem staunenden Publikum präsentierte der VEB Verpackungsmaschinenbau sein neuestes Modell, welches 1300 Produkte pro Minute einwickelte zur Leipziger Frühjahrsmesse und zur Interpack 1981. Bedient von nur einer Person, konnte eine kombinierte Verpackungslinie aus beispielsweise vier EK1 zusammen mit einem Speicher und Verteilersystem sogar leicht 5 000 Stück pro Minute verpacken. Damit waren die Dresdner weltweit der einzige Anbieter einer solchen, nahezu vollautomatischen Linie. Eine Sensation für die Fachwelt!
Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung am 03. Oktober 1990 wurde das Staatskombinat Nagema zu einer Aktiengesellschaft umgewandelt. Beinahe 20 Jahre nach seiner Gründung endete damit die Ära des Kombinats Nagema. Im Zuge der Neustrukturierung löste sich der Verpackungsmaschinenbau aus dem Verbund der Nagema und gründete sich als Verpackungsmaschinenbau GmbH. Geschäftsführer Gerd Schwarze hatte den Arbeitern anlässlich des Ausscheidens aus dem Kombinatsverbund versprochen, alles dafür zu tun, »dass die Firma nicht verschleudert wird oder untergeht«. Um jedoch wettbewerbsfähig zu bleiben, mussten Produkte hergestellt werden, die gewinnbringend absetzbar waren, was mit den allermeisten Produkten der riesigen Angebotspalette nicht mehr möglich war.
Eine Ausnahme: Die Süßwarenverpackungsmaschinen.
Trotz aller politischen Verwerfungen sowie wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen gehörte das Unternehmen ungebrochen zu den weltweit innovativsten Verpackungsmaschinenherstellern: Rechnergestützte Entwicklungen, speicher- und programmierbare Steuerungen sowie die Verwendung modernster elektrischer und elektronischer Bauelemente waren nach der Wende problemlos möglich. Die Kunden begeisterten sich ebenso dafür und ließen jährlich mehrere Millionen Tonnen Süßwaren auf den Dresdner Maschinen verpacken.
Obwohl Belegschaft und Führung von allen Seiten Lob und Respekt erhielten für das, was sie in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut und geleistet hatten, fiel die Entscheidung für eine Umbenennung des Unternehmens. Man befürwortete bewusst die Abschaffung des Namens »Nagema«, um Raum zu schaffen für eine neue Bezeichnung, die keinerlei Rückschlüsse auf den Vorgängerbetrieb mehr zuließ.
Nach der deutschen Wiedervereinigung gaben sich die Interessenten in Dresden die Klinke in die Hand, um Pactec zu übernehmen. Neben Vertretern großer Firmen wie Hänsel, Bosch, Piepenbrock, IWK, Körber, Krupp, Acma oder Rowema reiste auch das Ehepaar Rustler in jenen Tagen in den Osten und trafen Pactec Geschäftsführer Gerd Schwarze zu ersten konstruktiven Gesprächen.
Aus dem anfänglich noch zaghaften und abwägenden Interesse von Theegarten am ehemaligen Stammbetrieb des Kombinats Nagema wurden mit der Zeit konkrete Pläne. Trotz oder gerade wegen der kritischen Stimmen dazu sowie der herrschenden unruhigen Zeiten erkannten – sowohl die Dresdner als auch die Kölner Mitarbeiter und Entscheider – das Potenzial und die Chance, um gemeinsam durchzustarten.
Da es kaum Überschneidungen zwischen den Maschinenprogrammen gab, würde in einer eindrucksvollen Synergie dualen Know-hows ein Unternehmen entstehen, das eine beispiellose Lösungsvielfalt für das Erstverpacken von Süßwaren anbieten könnte.
Nach langatmigen und zähen Verhandlungen gelang schließlich der Abschluss des Kaufvertrages mit der Treuhandanstalt. Die Hartnäckigkeit hatte sich ausgezahlt. In den Folgejahren wurden umfangreiche wichtige Investitionen in die Substanzwerte und Gebäude des Betriebes wirksam.
Die Geschäftsleitung, die anfangs fest vom Fortbestand beider Standorte in Köln und Dresden ausging, musste schon bald feststellen, dass sich die geplanten Synergieeffekte nicht ergaben. Im Zuge einer Evaluierung fiel die Wahl schließlich auf Dresden da für eine Zusammenlegung beider Betriebe das Kölner Firmengelände zu klein war. Bei allen Vorteilen fiel die Entscheidung, mit dem Familienunternehmen von Köln wegzugehen, keinem leicht und am wenigsten Christa Rustler. Für den erfolgreichen Fortbestand der Firma war sie aber rational richtig und überlebenswichtig.
Da es zwischen den Kölner und Dresdner Produktionsprogrammen kaum Überlappungen gab, entstand bei Theegarten-Pactec ein Produktspektrum, aus dem heraus das Unternehmen sowohl Großkonzerne als auch mittelständische Kunden in nahezu jeder Hinsicht bedarfsgerecht versorgen konnte. Ganz gleich, ob im unteren, mittleren oder im Hochleistungsbereich. Auch die traditionell guten Beziehungen von Theegarten in den Westen und Pactec in den Osten ergänzten sich perfekt und trugen ihren Teil zu einem global erfolgreichen Vertriebsnetz bei.
Im Jahr 2006 begann Markus Rustler seine Tätigkeit in der Firma Theegarten-Pactec und sein Vater konnte sich schon drei Jahre später ohne Sorgen aus der langjährigen Verantwortung zurückziehen. Auch Christa Rustler ging nach stolzen 40 Jahren im Unternehmen in den wohlverdienten Ruhestand.
Markus Rustler führt seitdem ihr Werk in Dresden gemeinsam mit Dr. Röhm, der als Nachfolger von Gerd Schwarze die Verantwortung für die Bereiche Entwicklung und Produktion übernommen hat, fort. Unterstützt wird diese Führungsspitze von 380 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Als einem der innovativsten Unternehmen der Branche gelang es Theegarten-Pactec in den vergangenen Jahren, sowohl im intermittierenden als auch im kontinuierlichen Segment neue, flexible Maschinen hervorzubringen. Acht Jahrzehnte nach der Geburtsstunde der damaligen Rose-Theegarten ist das Unternehmen erfolgreicher denn je. Die Produkte stehen für innovatives und zukunftssicheres Engineering, exzellente Fertigungsqualität und außergewöhnliche Zuverlässigkeit und Langlebigkeit. Mit anderen Worten: Für eine schnelle Kapitalisierung von Investitionen.
Heute - pünktlich zum 80. Firmenjubiläum – hat Theegarten-Pactec mit dem Startschuss für einen neuen Fertigungs- und Bürokomplex einen wichtigen Grundstein für den qualitativen Fortbestand des Unternehmens gelegt. Der Neubau ermöglicht gerade mit Blick auf die verstärkte Nachfrage nach Kleinserien, verbunden mit kompletten Linien, eine grundlegend neue Organisation der Arbeit und sorgt für kurze Fertigungswege. Mit einem Volumen von 30 Mio. Euro ist diese Investition ein klarer Wachstumsimpuls für die Wirtschaftsregion Dresden, ein klares Commitment zur Elbmetropole und einmal mehr ein wichtiges Signal an unsere Kunden in aller Welt. Denn ihnen verdanken wir unseren Erfolg!